Blockaden in Gelenken können zu Taktunreinheiten, Lahmheiten und Schmerzen in der entsprechenden Region führen. Diese sind NICHT in der Bildgebung zu sehen!

Je nach Klinik ist es wichtig, vor einer manuellen Therapie eine bildgebende Diagnostik zu machen, um andere Ursachen als Blockaden für die vorliegenden Probleme ausschließen zu können! Hierfür ist es wichtig eine klinische Untersuchung mit fundiertem tiermedizinischem Wissen durchführen, Differenzialdiagnosen zu kennen und diagnostizieren zu können sowie sich bisher durchgeführte Bildgebung vorher anzuschauen bzw. auszuwerten.

Beispiel: Taktunreinheit/Lahmheit Hinterhand.
Ein Pferd zeigte immer wieder eine verkürzte Schrittlänge (Taktunreinheit) bisgeringgradige Lahmheit der rechten Hinterhand. Es wurde bereits vorher eine Lahmheitsuntersuchung, Röntgen sowie eine Szintigrafie durchgeführt, ohne dass eine klare Ursache gefunden werden konnte. Die Berichte und Bilder habe ich mir natürlich vor dem Termin angeschaut. Bei meiner Untersuchung zeigte sich ein hochgradiger funktioneller Beckenschiefstand, welcher zu einer funktionellen Beinlängendifferenz führte. Dieser wurde durch das kürzer Treten der Hinterhand durch das Pferd ausgeglichen. Gab es Tage an denen das Pferd es nicht gut ausgleichen konnte, war es lahm. Nach zwei Behandlungen war die Problematik weg.

Das soll natürlich nicht heißen, dass jede Taktunreinheit/Lahmheit manuell behandelbar ist! Aber vor allem bei unklaren und immer wieder kehrenden Lahmheiten sollte das Tier neben strukturellen Schäden auch auf funktionelle Beeinträchtigungen untersucht werden.