Von dem Gedanken „Mein Pferd ist auf der Koppel in ein Loch getreten und deshalb ist die Sehne kaputt.“ müssen wir uns verabschieden!

Der Sehnenschaden ist wohl mit eines der gefürchtetsten Probleme als Pferdebesitzer und eine der häufigsten orthopädischen Krankheiten.

Aber eine Sehne hält mehr aus, als wir denken! Bei guter Durchblutung, Versorgung und normaler Belastung des Muskels, hält eine Sehne einiges aus. Die alltäglichen und typischen Bewegungsabläufe führen nicht ohne Vorschädigung zu einer Verletzung oder Entzündung einer Sehne. Pferde sind Lauftiere und wenn alles im Bewegungsapparat in Ordnung ist, geht keine Sehne kaputt. Auch wenn das Tier über die Koppel galoppiert, buckelt oder in ein Loch tritt. Ein traumatisch bedingter Sehnenschaden ist eher die Ausnahme.

Häufiger entstehen Sehnenverletzungen und – entzündungen durch degenerative Schädigung. Das heißt, wenn die Sehne und der dazugehörige Muskel immer wieder und über längere Zeit nicht physiologisch genutzt bzw. überlastet wird. Es entstehen Verschleiß- und Abnutzungserscheinungen die langfristig eine Funktionseinschränkung hervorrufen. Einem sichtbaren Sehnenschaden geht also immer eine Vorschädigung voraus.

Bestehen Blockaden im Bewegungsapparat kommt es zu kompensatorischen Bewegungsabläufen, was wiederrum zu Fehl- bzw. Mehrbelastung der Sehnen und Muskeln führt! Dies verursacht über längere Zeit nach und nach Schädigungen der Sehnenstruktur!

Deshalb ist es sinnvoll, sein Tier auch prophylaktisch durchchecken zu lassen! Also bevor die akuten Symptome eines Sehnenschadens auftreten und das Tier bereits dekompensiert, also die übermäßige Belastung nicht mehr ausgleichen/kompensieren kann. Gleiches gilt auch für die kleineren Vierbeiner!

Natürlich gibt es auch weitere mögliche Ursachen für Sehnenschäden wie zum Beispiel zu hohe oder einseitige Belastung, ungeeignete Bodenverhältnisse, Huffehlstellung/mangelhafte Hufzubereitung oder Nährstoffmangel. Dies ist immer abzuklären.

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