Ich habe euch in den Bildern verschiedene Studien zum Tagesablauf eines Pferdes und zurückgelegter Wegstrecke pro Tag zusammengefasst, aufgeteilt nach den verschiedenen Haltungsformen.

Es stehen 0.17 km bei Einzelbox-Haltung gegen 17 km in naturnaher Haltung. Das 100-fache! Ein Zitat aus der Leitlinie zur Pferdehaltung: „Eine kontrollierte Bewegung (Arbeit/Training) kann die freie Bewegung NICHT vollständig ersetzen.“. Dem sollten wir uns bewusst sein, wenn wir uns überlegen, wie wir unsere Pferde unterbringen und wie wir den Alltag unserer Vierbeiner gestalten.

Mit unseren heutigen Haltungsformen kommen wir nicht an 16-18 Stunden Schrittbewegung pro Tag. Aber wir können das Maximum versuchen rauszuholen!

1. Die Haltungsform unserer Pferde bestmöglich ändern
2. Mehr Bewegung in den Pferdealltag bringen  z. B. möglichst lange Weidezeiten (zu jeder Jahreszeit!), Boxenpferde tagsüber in einer Gruppe auf einen großen Paddock stellen, Bewegungsanreize bei Paddockhaltung, einen zusätzlich zum „normalen“ Bewegungsprogramm eingebauten Spaziergang oder ein paar Runden in der Führmaschine.

In Boxenhaltung gehaltene Pferde brauchen keinen Ruhetag, bei dem sie gar nicht rauskommen, sondern dafür einen Tag mit einem langen Schrittspaziergang oder -ausritt!

Pferde sind zudem Steppentiere und fressen eigentlich bis zu 16 Stunden verbunden mit Bewegung. Deshalb sollte immer auf lange Fresszeiten und hohen Raufutteranteil geachtet werden. Sie sind auch Herdentiere, leben im Sozialverband und sollten Ihrem natürlichen Sozialverhalten nachgehen können.

Durch nicht artgerechte Haltung kann es nicht nur zu typischen stereotypen Verhaltensstörungen wie Koppen, Weben und Boxenlaufen kommen, sondern es hat negativen Einfluss auf den Bewegungsapparat (also auf die Gelenke, Knochen, Muskeln, Sehnen usw.), den Stoffwechsel und die Psyche des Tieres!

Die Haltung und Bewegung beeinflussten also erheblich die Gesundheit unserer Tiere!