Ohne Huf – kein Pferd. Was kann ich als Pferdebesitzer tun?

Neben der regelmäßigen „speziellen Hufpflege, -korrektur und -bearbeitung“, welche durch entsprechendes Fachpersonal wie Hufschmieden durchgeführt werden sollte, ist auch der Besitzer in der Verantwortung die Hufe regelmäßig zu pflegen.

Zur regelmäßigen Hufpflege gehört das tägliche Reinigen der Hufe mit einem Hufräumer und einer Bürste, unabhängig von der Haltungsart. Oft drückt sich Mist in die Bodenfläche sowie in die Strahlfurche des Hufes, zersetzt sich und hat so eine schädliche Auswirkung auf das Hufhorn.  

Die Hufe sollten auf eingetretene Steinchen in der weißen Linien, der Sohle und den Strahlfurchen kontrolliert werden. Diese können sich sonst nach oben schieben und die darunter liegende Huflederhaut verletzten. Auch auf eingetretene Fremdkörper wie Glas, Nägel oder ähnliches muss untersucht werden.

Lockere Sohlen- und Strahlhornteile sollten entfernt werden. Erdanteile, die sich in der Tiefe der seitlichen Strahlfurche befinden, müssen bei einem gesunden Huf nicht täglich bis auf den Grund entfernt werden. Sie bilden den nötigen Gegendruck auf die darunterliegende Lederhaut.

Kleinere Löcher, entstanden durch zB eingetretene Steinchen, sollten gereinigt werden und anschließend mit Laubholzteer oder Hornfestiger auspinselt sowie mit teergetränkter Watte/Hanf ausgefüllt werden.

Ecken, kleine Risse und Fransen im Bereich des Tragrandes können durch die Feilenseite einer Hufraspel geglättet werden. So kann weiteres Einreisen und die Entstehung eines Hornspaltes vorgebeugt werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Hornqualität, welche vom Feuchtigkeitshaushalt abhängig ist. Je nach Hornfarbe ist trockenes Horn i.d.R. heller als genügend feuchtes. Wild lebende Pferde befeuchten Ihre Hufe täglich an Wasserstellen. Bei im Stall oder trockenen Auslauf gehaltene Pferde sollten die Hufe 2x wöchentlich befeuchtet werden. Nach dem Abtropfen dann mit säurefreiem Huffett oder -öl dünn einpinseln. So bliebt die Feuchtigkeit länger in den Hornschichten. Bei Bedarf kann dies auch öfters durchgeführt werden.

Spezielle Salben und Öle für schnelles Hornwachstum haben nicht immer den gewünschten Effekt. Außerdem kann zu schnelles Hornwachstum einen negativen Einfluss auf die Hornqualität haben.

Großen Einfluss auf die Hornqualität haben auch die Bodenverhältnisse. Durch Trockenheit eng gewordene Hufe, können wieder etwas geweitet werden bei Haltungswechseln von hartem auf weichem Boden mit ausreichender Bewegung. Dies wirkt sich positiv auf die Hornqualität und das Hornwachstum aus.

Qualitativ gute Hornqualität bedingt eine ausreichende Versorgung mit den nötigen Nährstoffen. Bei Bedarf kann durch Zusatzfutter substituiert werden. Vor allem während der Zeit des Fellwechsels, steht den Hufen eine geringere Menge an Nährstoffen für das Hornwachstum zur Verfügung.

 

Quelle: Buch „Der Huf“, Enke Verlag

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