Ein Tier mit einer einzigen Behandlung gesund „zaubern“…

Ein Tier mit einer einzigen Behandlung gesund zu therapieren, wäre zwar toll, aber ist meist unrealistisch.

Der Therapeut wird i.d.R. erst gerufen, wenn der Tierhalter ein länger bestehendes Problem bei seinem Tier wahrnimmt. Beispiele sind: Kreuzgalopp, Schleifen mit den Hufen/Krallen, deutlicher Leistungsabfall, deutliche Schiefe… In der Regel sind dies chronisch bestehende, tief verwurzelte Probleme/Einschränkungen. Chronisch bedeutet, dass das Problem über 4 Wochen besteht. Der Beginn des Problems ist aber meist nicht der Zeitpunkt, an dem der Besitzer das Problem bemerkt 👀! Sondern meist deutlich früher, sobald das Tier anfängt etwas zu kompensieren/auszugleichen. Das Problem wird aber erst offensichtlich vom Tier gezeigt und somit vom Besitzer erkannt, wenn das Tier bereits „dekompensiert“, also das Problem nicht mehr ausgleichen kann.
 
Es geht bei der Behandlung um eine schrittweise, langsame, dafür aber nachhaltige Behandlung der Probleme! Selbst wenn wir mit einer Behandlung alles wieder „in Ordnung„ bringen könnten, wäre dies für die kompensierte Balance des Tieres zunächst problematischer als zuvor. Deshalb ist das Ziel des Therapeuten bei jeder Behandlung die Verbesserung des körperlichen Zustandes, die erst nach mehreren Behandlungen zu einem Optimum führen kann. Ausnahme sind akute traumatische Probleme, diese können meist mit einer Behandlung behoben werden (Merke: lass dein Tier nach einem Unfall durchchecken, so können Probleme frühzeitig behoben werden!).
 
Therapeuten können also leider nicht Tiere innerhalb einer Behandlung gesund zaubern, sondern das Ganze ist ein Prozess. Wie oft ein Tier behandelt werden sollte, ist immer individuell von Patienten zu Patient und von Behandlung zu Behandlung passierend auf den Befunden zu entscheiden (siehe letzter Blogbeitrag).

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